Arche-Noah-Post am 14. Mai 2020

Die Eisheiligen und das Eis!

„Ob es kalt ist oder heiß: Ganz egal, ich will mein Eis!“

So heißt es im Kinder-Musical „Ritter Rost macht Urlaub“. Obwohl bei weitem kein Sommerwetter ist, stellt der Hausdrache Koks für sich fest: „Für mich ist Eiszeit!“ Das Fräulein Bö erwidert dann auch prompt, dass es gar nicht heiß, sondern ziemlich kalt sei. Aber Koks will sein Eis und endet seinen Gesang mit dem Ausruf: „Ob es kalt ist oder heiß: Ganz egal, ich will mein Eis!“

Vom 11. bis zum 15. Mai sind die Eisheiligen, die zu den sogenannten Wetterheiligen zählen. Ihre Bedeutung und ihren Namen haben sie von den letzten kalten Tagen und vor allen den rauen Eisnächten vor dem Sommer. Eine ganze Reihe von Bauernregeln und Sprichwörter machen sich an ihnen fest.

Aber egal, ob man den seit 1582 zugrundliegenden gregorianischen Kalender oder den vorher gültigen julianischen Kalender (nach dem die Eisheiligen erst zehn Tage später sind) nimmt, so richtig lässt sich dies Wetterphänomen nicht nachweisen. Es ist zutreffend, dass im an sich wärmeren Mai Frostnächte auftreten. Aber dieses kann genauso noch nach den Eisheiligen sein oder auch schon vorher zu Ende gegangen sein.

Also ist es nichts mit unserem Eis?

Zwar gilt für das Speiseeis das gleiche wie für die rauen Eisnächte: Es gibt beides vor, während und nach den Tagen der Eisheiligen. Aber sind, unabhängig vom vielleicht kühlen Wetter, die Tage der Eisheiligen nicht ein schöner Anlass, Speiseeis zu genießen? Vielleicht mögen Sie ja mal etwas Neues ausprobieren und kreativ diese Zeit nutzen, um selber Eissorten für sich zu entwickeln.

Bei mir gilt zumindest wie bei Koks: „Ob es kalt ist oder heiß: Ganz egal, ich will mein Eis!“

Ich wünsche Ihnen ein fröhliches Entdecken und Schlecken!

Pfarrer Johannes Beer