Jesus in Jerusalem

Am nächsten Tag ging Jesus in den Tempel. Der Tempel war der Ort, an dem die Menschen zu Gott beten sollten und wo Gott den Menschen nahe sein wollte. Doch was Jesus dort sah, machte ihn traurig und wütend zugleich. Denn selbst im Tempel witterten manche Geldwechsler und Händler noch ihr Geschäft. Völlig aufgebracht stieß Jesus ihre Verkaufstische um und sagte: „Gottes Haus soll ein Haus des Gebetes für alle sein. Ihr habt daraus eine Räuberhöhle gemacht.“
Die Hohenpriester führten im Tempel die Aufsicht. Mit einigen Schriftgelehrten, die die Heiligen Schriften auslegten, hörten sie Jesu Worte. Dass sie nicht begeistert über einen solchen „Unruhestifter“ waren, könnt Ihr Euch denken. Stattdessen überlegten sie, wie sie Jesus aus dem Weg räumen könnten.
Denn auch mit den Schriftgelehrten redete Jesus in diesen Tagen viel. Oft war er anderer Meinung als sie, und das sagte er auch deutlich. Als einer von ihnen merkte, wie klug Jesus antwortete, fragte er ihn: „Jesus, sag uns: Welches Gebot ist das wichtigste?“ Da antwortete ihm Jesus: „Das wichtigste Gebot ist: Höre, Israel, unser Gott ist der einzige Gott. Darum liebe deinen Gott mit ganzem Herzen und mit all deinen Gedanken! Das zweite Gebot ist: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! Kein Gebot ist wichtiger als diese beiden.“
Am vierten Tag war Jesus im Haus eines Kranken und aß dort zusammen mit einigen anderen. Da kam eine Frau mit einem Gefäß voll mit kostbarem Öl zum Salben. Das duftende Öl goss sie Jesus über den Kopf. So wurden früher die Könige des Volkes Israel gesalbt und geehrt. Damit zeigte die Frau: Jesus ist der neue und ganz andere König.
Einige von den Anwesenden aber waren empört und schimpften: „Wozu diese Verschwendung? Man hätte das Öl verkaufen und das Geld den Armen geben können.“
Jesus aber sagte: „Hört auf, lasst die Frau in Ruhe, sie hat etwas Gutes getan. Den Armen könnt ihr immer helfen. Ich aber werde nicht immer bei euch sein.“
So wurde Jesus zum „Christus“, das heißt übersetzt: der Gesalbte.

Bastelidee:
Ihr habt gehört, wie kostbar jeder Tropfen von diesem Salböl war. Keiner davon durfte einfach so auf die Erde fallen – wie in unserem Auffang-Spiel (s. Foto).

Nehmt Euch eine leere PET-Flasche und schneidet (am besten zusammen mit Euren Eltern) den oberen Flaschenteil ab. Diesen könnt Ihr nun bunt bemalen oder mit „kostbaren Perlen“ als Gefäß gestalten.
Um den Flaschenhals bindet Ihr einen Faden, an dessen Ende Ihr einen kleinen Gegenstand befestigt, der als „Tropfen“ dienen soll (z.B. einen alten Einkaufs-Chip oder einen Korken).
Versucht nun, diesen „Tropfen“ so nach oben zu schwingen, dass Ihr ihn in der Flasche auffangen könnt.
Wer nach 10 Versuchen die meisten Tropfen gefangen hat, hat gewonnen.