von Sr. Ilva Gohrbandt, Prädikatin und Küsterin der Jakobi-Kirche.
Haben Sie schon einmal alle 15 Strophen von „Geh aus, mein Herz, und suche Freud “ gesungen? In einem Gottesdienst oder bei einer anderen Gelegenheit ? Das Lied steht im Evangelischen Gesangbuch und wurde von Paul Gerhard verfasst. Es ist ein geistliches Sommerlied. Vor ein paar Tagen durfte ich immerhin 13 Strophen singen und zwei summen.
Und, es hat mich nachhaltig beeindruckt.
Vorweg, es gab einen Wandergottesdienst, an dem ich mit meiner Freundin vor ein paar Tagen teilnahm. Die Wegstecke war rund 3 km lang und wurde von einem Posaunenchor begleitet. Das erste Mal seit Wochen wieder zu singen, was war das für ein wunderbares Gefühl. Geh aus, mein Herz, und suche Freud, dass fällt tief ins Herz.
Denn auch bei mir stellte sich zuvor etwas Corona-Blues ein. Zwischen Hygieneverordnung und Nase-Mundbedeckung, Vorschriften, Beschränkungen und Verboten ….
Geh aus, mein Herz, und suche Freud …
Diese Worte fallen ins Herz. „Schön, dass es Dich gibt“, oder „ich lieb dich.“
Worte, die mitten ins Herz gehen.
Durch den Lärm des Alltags. Durch das Rede-Rauschen.
Sie treffen uns, wo es weich ist. Da, wo wir verletzlich sind. Sprechen hinein in die Angst, in die Selbstzweifel. Herzensworte decken uns warm zu. Manchmal nur ein Flüstern. Von einem guten Freund, von jemandem aus der Familie, vielleicht sogar von einer Fremden: besondere Worte vergessen wir nicht.
Was dein Herz berührt, wird ein Teil von dir.
Geh aus, mein Herz, und suche Freud…
Es ist Sommerzeit und die Bäume stehen voller Laub, die Sonne scheint, die Blumen blühen, Biene summen und die Vögel singen ihr Lied. So kann man es in den Strophen des Liedes singen.
Vielleicht mit den Fragen verbunden „Was erfreut mich und was stärkt mich? Wofür kann ich Gott auch in dieser so besonderen Zeit loben, wofür kann ich Gott danken?“
Durch Corona ist so vieles anders geworden, ungewohnt und auch fremd. Der Alltag hat sich verändert aber die Natur zeigt uns unveränderlich ihr Schönheit .
Vor kurzen hab ich einen bemalten Stein gefunden. Wunderbar bemalt, mit einem Herz versehen, in der Mitte ist das englische Wort „Love“, also Liebe zu lesen.
Der Stein hat mich eine gewisse Zeit begleitet, dann hab auch ich ihn wieder ausgelegt.
Er erinnert mich an ein Bibelwort aus 1. Korinther 13,13
Nun aber bleiben Glaube,Hoffnung,Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
Geh aus, mein Herz, und suche Freud …
Suchen Sie, finden Sie und freuen sich , es wird sich bestimmt etwas finden lassen.
Bleiben Sie behütet und bis wir uns wiedersehen halte Gott Sie fest in seiner Hand.
Das wünscht ihnen von Herzen,
Sr. Ilva Gohrbandt, Prädikatin und Küsterin der Jakobi-Kirche