„Arche-Noah-Post“ am 4.6.2020

von Jürgen Elmers, Diakon und Jugendarbeiter im ToTT

Jugendarbeit in Zeiten von Corona?

Wie soll das gehen haben wir uns gefragt, als es plötzlich hieß – auch alle Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit sind bis auf weiteres geschlossen. Unsere Arbeit, wie alle Bereiche in unserer Kirche, lebt von persönlichen Begegnungen und die können aktuell nicht mehr stattfinden. Die Gruppenaktivitäten in den Gemeindehäusern, Freizeiten und Ferienangebote sind davon genauso betroffen wie die vielen Angebote in unserem Jugendzentrum ToTT.

Erstmal durchatmen und den Kopf klar bekommen. Wo sind denn Kinder und Jugendliche noch unterwegs, wenn sie nicht bei uns oder in der Schule sind? Klar – auf den social-media Kanälen und Onlineplattformen. Für mich eine halbwegs neue Situation, wo ich doch noch mit Briefe schreiben groß geworden bin. Neue Wege zu gehen ist oft eine große Herausforderung, aber es bietet auch große Chancen. Tägliche Tipps für Kids haben wir online gestellt, nachdem uns Eltern zurückgemeldet haben, dass ihnen so langsam die Ideen zur Beschäftigung ihrer Kinder ausgehen. Mit den Jugendlichen aus dem ToTT chatten wir zweimal die Woche, plaudern gemeinsam über die kleinen und großen Dinge des Alltags und sind auch über Instagram mit kleinen Aktionen, Quizspielen und Umfragen gemeinsam im Kontakt. Außerdem bieten wir eine Ausleihbörse für Gesellschaftsspiele an und stellen Musikdateien im Rahmen unserer Tonstudioarbeit online. Der Mädchentreff hat ein Tagebuchprojekt auf den Weg gebracht. Auch den Brief haben wir wiederentdeckt. Die Kinder aus unseren Gruppen bekommen wöchentlich Post, mit persönlichen Worten und kleine Anregungen für Aktivitäten zuhause, allein oder gemeinsam mit Eltern und Geschwistern. Mittlerweile warten die Kinder schon sehnlichst an den entsprechenden Tagen auf den Briefträger – für uns alle eine ganz großartige neue Erfahrung.

Auch wenn wir über diese Wege den Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen halten, so ist es trotzdem nicht wie es sein sollte – es fehlen die persönlichen Begegnungen. Hier kann uns vielleicht eine Strophe aus dem letzten Kindermusical durch diese Zeit tragen:

„Doch unser Gott geht mit. Er lässt uns nicht allein. Denn gerade, wenn wir einsam sind, wird er bei uns sein. Ja, unser Gott ist hier und nimmt uns an der Hand. Er tröstet uns und gibt uns Mut, in diesem neuen Land“.

Herzliche Grüße

Jürgen Elmers