Kirche und Kino in Herford

Ökumenisches Projekt bringt Filmreihe ins Capitol

Jetzt gibt es einen weiteren guten Grund, ins Kino zu gehen. Das „Capitol“ in Herford beteiligt sich an dem ökumenischen Projekt „Kirche und Kino“. Im Rahmen der Filmreihe werden an 29 Standorten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen besondere Filme gezeigt, die von einer Jury speziell ausgesucht wurden. Träger dieses Projekts sind in Herford neben dem „Capitol“ der Evangelische Kirchenkreis Herford mit Pfarrer Johannes Beer von der Offenen Kirche und das katholische Dekanat-Herford-Minden mit Gemeindereferent Ulrich Geschwinder und Dekanatsreferent Martin Decking.

Die Filme erzählen von Menschen, die sich in schwierigen Zeiten nicht unterkriegen lassen und nach Wegen für ein gutes Leben in Würde suchen. Dabei kommen immer wieder auch einschränkende gesellschaftliche Rahmenbedingungen und die krisenhaften Entwicklungen unserer Zeit in den Blick.

Bis Mai 2025 gibt es dann jeden ersten Montag im Monat einen anderen Film. Los geht’s jeweils um 19.30 Uhr zum Preis von 8 Euro im Capitol, Elisabethstraße 1A in Herford.

Am 4. November ist „20.000 Arten von Bienen“ zu sehen. In dem Film geht es um einen achtjährigen baskischen Jungen, der darauf besteht, ein Mädchen zu sein, und darum, wie sein Umfeld damit umgeht. Am 2. Dezember geht es weiter mit „Mein fabelhaftes Verbrechen“. Das ist eine temporeiche und doppelbödige Krimikomödie um eine mittellose Schauspielerin, die im Paris der 1930er Jahre des Mordes an einem berühmten Produzenten beschuldigt, dann aber freigesprochen wird.

Komplizierte Familienverhältnisse spielen auch am 6. Januar in „Rose – Eine unvergessliche Reise nach Paris“ eine Rolle. Eine schizophrene Frau reist mit ihrer Schwester und deren Mann auf einer geführten Tour mit dem Bus nach Paris; nicht alle Mitreisenden kommen mit ihrer schonungslosen Offenheit zurecht. Am 3. Februar zeigt das Capitol dann im Rahmen der Filmreihe „The Zone of Interest“, einen packenden und schonungslosen Film über das Konzentrationslager in Auschwitz aus der Perspektive von Kommandant Rudolf Höß und dessen Frau Hedwig.

„Morgen ist auch noch ein Tag“ am 3. März zeigt den Kampf italienischer Frauen gegen ein unterdrückendes Patriarchat und setzt dabei neben realistischen Szenen auch verfremdende Komik-, Musical- und Krimi-Elemente ein. Am 7. April stellt „Green Border“ die schockierende Brutalität dar, mit der Migranten an der Grenze zwischen Belarus und Polen zurückgedrängt werden. „The Quiet Girl“ am 5. Mai thematisiert eine problematische Familienkonstellation, die ein zurückhaltendes Mädchen aus einer kinderreichen irischen Familie belastet. Als es in den Sommerferien zu Verwandten geschickt wird, wirkt das zunächst wie eine Abschiebung, erweist sich dann aber als Wohltat, da das Kind dort ungekannte Wärme und Zuneigung erfährt. Weitere Infos zur Filmreihe und zum Programm: http://www.kirchen-und-kino.de

Foto: Von links: Dechant Gerald Haringhaus (Dekanat Herford-Mitte), Superintendent Dr. Olaf Reinmuth (Kirchenkreis Herford), Dekanatsreferent Martin Decking (Dekanat Herford-Minden), Gemeindereferent Ulrich Geschwinder (Dekanat Herford-Minden), Christoph Maier (Capitol) und Pfarrer Johannes Beer (Kirchenkreis Herford) lande zur Filmreihe ein. (Foto: Alexander Kröger)