„Arche-Noah-Post“ am 27.5.2020

von Pfr. Dr. Olaf Reinmuth, Ev.-Luth. Kirchengemeinde Herford-Mitte

Ich konnte nicht anders. Ein schneller Griff und der Six-Pack war im EInkaufswagen. Ein Tragerl Corona-Bier kreuzte neulich im Supermarkt den Weg und wollte mitgenommen werden. Sehr auffällig stand es mir gegenüber. Ich habe mich nicht lange gewehrt. Jetzt stehen noch zwei Flaschen davon im Kühlschrank und warten auf den guten Moment. Es war wegen des Virus, aber nicht nur. Den Namen der Biersorte kannte ich und wusste, dass Corona-Extra aus Mexiko kommt. Die Flasche mit dem lang gezogenen Hals wirkt elegant. Könnte man auch oben anfassen. Der Geschmack ist herb, herber als Jever, mit einer bitter-würzigen Note hinten auf der Zunge. Ziemlich gut. In Wirklichkeit ist es in Belgien gebraut worden, wahrscheinlich für den europäischen Markt, aber nach dem mexikanischen Originalrezept. Weit jenseits des deutschen Reinheitsgebots. Es gibt Leute, die das sonst auch gerne getrunken haben. Jetzt wird es einen Hype geben, denke ich. Corona-Bier in der Corona-Zeit!

Ist das zynisch? Sich lustig machen über eine Krankheit, gar die Leute, die krank sind? Nein, bestimmt nicht! Die Bierbrauer aus Mexiko und Belgien sollen ihr Geschäft ruhig machen. Mein Genuss ist ganz anders. Mir zaubert es ein Lächeln ins Gesicht, immer wenn ich eine Flasche davon sehe oder aufmache. Ein Moment der Erleichterung. Im Handumdrehen. Würziger Humor, der sogar noch schneller wirkt als Alkohol.

Geht bestimmt auch, wenn Sie bloß das Bild angucken, ohne einen Schluck Bier zu trinken. Genau, was man im Moment braucht! Aber Sie müssen es selber probieren!

Kommen Sie gut durch die Zeit!
Bleiben Sie gesund!
Gott befohlen!