„Arche-Noah-Post“ am 14.4.2020

Es ist noch gar nicht lange her. Es war im letzten Herbst und doch fühlt es sich so an, als wäre es aus einem anderen Leben. Damals war`s!

Damals kaufte ich drei kleine Christrosen für den Tisch auf unserem Balkon. Drei kleinePflänzchen. Nur wenige Blätter, aber tief versteckt in der Erde, war die eine oder andere zarte Knospe zu entdecken. Vielleicht treiben sie ja aus und Weihnachten blüht eine kleine Christrose auf dem Balkon. Das war der Plan.

Ziel erreicht! Weihnachten freuten wir uns bei jedem Blick nach draußen über die weißen Blüten mitten in der dunklen Jahreszeit.

Und so ging es weiter. Januar und Februar zogen ins Land. Wir haben oft gestöhnt, dass der Winter in diesem Jahr, wieder einmal besonders lang und besonders dunkel ist. Es jetzt doch endlich mal vorbei sein könnte. Doch bei jedem Blick auf dem Balkon strahlten mir die Christrosen entgegen. Sie trotzten den Winterstürmen, sind mehrfach umgekippt und durcheinander gekullert. Dennoch blieben die Blüten erhalten, strahlten ihr Leben in die Welt.

Leben mitten im Dunkeln, mitten in der Dunkelheit.

Jetzt erleben wir ein kleines Wunder. Die drei Christrosen blühen üppig, tragen uns durch die Passionszeit und wenn es so weiter geht,werden wir uns auch noch Ostern daran erfreuen.

Drei kleineChristrosen schlagen den Bogen von Weihnachten zu Ostern. Lassen etwas von ihrem Schöpfer ahnen.

Davon, wie Gott uns entgegenkommt. Wie er sich uns als Mensch an unsere Seite stellt.

Er ist bei uns, in jedem guten Wort, dass die Angst überwindet. Dann wenn wir uns unsere Gedanken machen, wenn wir uns unsere Fragen stellen. Er überlässt uns nicht unserer Besorgnis und ist bei uns, wenn wir besonders herausgefordert werden.

In diesem Sinne, bleiben Sie behütet und hoffnungsvoll!

Ihre Bärbel Geisler-Hadler